Wie, was, warum und überhaupt

Hallo Internet. Hiermit eröffne ich, ganz offiziell, dieses Blog. Das hier ist, bzw. wird, ein Blog über Ökonomie. Beyond Milchmädchen ist mein Zweitblog. Ich blogge schon lang als siebenhundertsachen über einen bunten Strauß vermischtes mit Schwerpunkt auf DIY. Ich bin Volkswirtin (genaueres unter About) und das hat auch bisher mein Blog und meinen Twitterfeed durchaus nicht unbeeinflusst gelassen. Auf dem siebenhundertsachen-Blog habe ich immer mal wieder auch ökonomische und politökonomische Sachen thematisiert, wenn sie entweder tagesaktuell waren oder mir im beruflichen Leben über den Weg gelaufen sind. Diesen Teil meines Blogs habe ich immer als eine der vielen Seiten meiner siebenhundertsachen gesehen, genauso wie eben all die Handarbeiten, das Arbeiten in der deutschen Wissenschaftslandschaft, das Gärtnern oder das Leben mit dem Minimensch. Mein Blog ist meine Wohnung im Internet und hat verschiedene Zimmer. Das fand und find ich sehr gut und die meisten meiner Leserinnen wohl auch. Allerdings habe ich zwei Dinge festgestellt:

Meine Beiträge über Wirtschaftsthemen wurden oft relativ viel geteilt und spülten viele neue Leser auf mein Blog, die dann aber zumeist nach den nächsten 2-3 Kleidern und Rezepten wieder weg blieben. Diese Leser also hatten spezifisch an wirtschaftlichen und politischen Posts Interesse und wollten eigentlich nicht so gern alle Zimmer meiner Wohnung sehen.

Obwohl Wirtschaftswissenschaften ein recht egalitäres Fach sind und es auch durchaus eine ziemlich erkleckliche Anzahl an Ökonominnen gibt, ist die Berichterstattung über Wirtschaftsthemen, von der Börse im Ersten mal abgesehen, eine ziemlich männlich geprägte Welt. Insbesondere die Blogszene in diesem Bereich. Und auch, wenn Frau Prof. Schnabel als „Wirtschaftsweise“ ein ziemlich hohes Interviewaufkommen hat, so dringt doch insgesamt wenig Ökonominnensicht an die breite Öffentlichkeit.

Beides hat in mir schon länger den Wunsch reifen lassen, ein Ökonominnenblog anzufangen. Es bedurfte dann noch einer kleinen beruflichen Veränderung, dass ich es nun tatsächlich mache.

Was wird das also jetzt hier? Ich habe noch gar keinen ganz klaren Plan gefasst. Ich würde gern wirtschaftliche Hintergründe aktueller Politik und aktuelle ökonomische Forschung verständlich aufbereiten. Das Blog ist damit für mich auch ein gutes Vehikel, um ökonomisch am Ball zu bleiben. Umfangreiche Hintergrundartikel schreiben sich aber nicht von allein und daher wird der Bloggingrhythmus wohl eher in Wochen als in Tagen zu messen sein. Wie aus meinem Blog und Twitterprofil gewohnt möchte ich dabei mit Meinung nicht hinterm Berg halten, ich bin ja privat hier. Dennoch wünsche ich mir selbst Sachlichkeit und Unaufgeregtheit, Kritik und Panik sind zwei paar Schuhe und dabei soll es auch bleiben. Und es wird sicher auch um eine feministische Sicht auf die Ökonomie gehen. Dabei möchte ich mich aber sehr bewusst von dem abgrenzen, was gemeinhin als „feminist economics“ firmiert, da kann ich wenig mit anfangen.

Und damit kommen wir auch direkt zum Blognamen. Wenn es überhaupt Assoziationen zu Frauen und Wirtschaft gibt, liegen die irgendwo zwischen „achja, Frauen können ja nicht so mit Geld“ aka Milchmädchen und „sieht schick aus im knappen Kostüm“ also Bankkauffrau. Weil nämlich auch gern davon ausgegangen wird, Ökonomie sei das selbe wie Investmentfonds und Bankwirtschaft. Oder eben das andere Extrem „wer nix wird wird Wirt“. Ich will ganz gern zeigen, dass Ökonomie mehr ist als Turbokapitalismuswissenschaft und feministische Ökonomik mehr ist als Milchmädchenrechnungen. Daher: beyond Milchmädchen it is.

Unter diesem eigentlichen Start-Post, rebloggte ich eine Reihe von Posts aus dem siebenhundertsachen-Blog, die thematisch auch Milchmädchenrelevanz haben. Auch in der Zukunft plane ich  Post-Dopplungen auf beiden Blogs, wann immer passend.

2 Gedanken zu “Wie, was, warum und überhaupt

  1. Da bin ich auch mal gespannt, was hierbei rumkommt. Jedenfalls freue ich mich als heterodox agierender Ökonom auf die künftigen Beiträge dieses Blogs. In diesem Sinne wünsche ich schonmal ganz viel Erfolg!

    P.S.: Ich bin durch die Mikrooekonomen (Podcast) hierauf aufmerksam geworden.

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